Krüss James
James Jacob Hinrich Krüss (* 31. Mai 1926 auf Helgoland; † 2. August 1997 auf Gran Canaria) war ein deutscher Dichter und Schriftsteller. Er benutzte auch die Pseudonyme Markus Polder und Felix Ritter.[1]
James Krüss wuchs als ältester Sohn des Elektrikers Ludwig Krüss und dessen Frau Margaretha Friederichs auf Helgoland auf. 1941 wurden Helgoländer Kinder nach Arnstadt in Thüringen, später nach Hertigswalde bei Sebnitz in Sachsen verschickt. Nach dem Abschluss der Mittelschule 1942 besuchte Krüss die Lehrerbildungsanstalt Lunden in Schleswig-Holstein, ab 1943 die Lehrerbildungsanstalt Ratzeburg und seit 1944 die Bernhard-Rust-Hochschule in Braunschweig. Im Spätsommer 1944 meldete er sich freiwillig zur Luftwaffe und erlebte das Ende des Zweiten Weltkrieges in Aussig im Sudetenland. Nach Kriegsende erreichte er von dort aus zu Fuß und per Rad Cuxhaven, wo sich seine Eltern aufhielten. In seinem Werk Der Harmlos hat sich Krüss 1988 selbst als zunächst überzeugten Nationalsozialisten dargestellt, der sich aber nach Kriegsende auf dieser Wanderung von diesen Überzeugungen abwandte. In dieser Geschichte thematisierte er auch seine Homosexualität. In seiner Jugend hatte er auf der Insel einen großen Homosexuellenprozess erlebt.[2] Eine Rückkehr nach Helgoland war 1945 nicht möglich, da die Insel militärisches Übungsgelände war und der britischen Luftwaffe als Bombenziel diente.